Weltklimakonferenz in Madrid: Das IASS auf der COP25
21.11.2019
Auf der 25. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 25) vom 2. bis 13. Dezember wird in Madrid die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens vorangetrieben. Ursprünglich sollte Santiago de Chile Austragungsort sein, wegen anhaltender sozialer Unruhen hat Chile jedoch seine Offerte zurückgezogen und hält lediglich die Präsidentschaft. Das Institut for Advanced Sustainability Studies (IASS) ist mit einer Reihe von Expertinnen und Experten in Madrid vertreten – hier eine Vorstellung ihrer Themen.
Anfang der ersten Woche, 3. Dezember 2019, stellen im EU-Pavillon gleich drei IASS-Teams ihre Arbeiten vor. Die Veranstaltung „Mobilizing Co-Benefits and raising NDC ambition with Just Transition perspectives: Latin America context" wird die Arbeit des IASS-Projekts „Co-Benefits Mexiko" vorstellen. Gemeinsam mit dem mexikanischen Büro der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird daran arbeitet, die Klimaschutzmaßnahmen zu beschleunigen, indem die Anstrengungen zur Aktivierung des sozialen und wirtschaftlichen Nutzens des Ausbaus erneuerbarer Energien identifiziert und gefördert werden. Héctor Rodriguez Chávez wird für das Projekt „Co-Benefits" sprechen, während Deborah Ferreira die Arbeit aus dem Projekt „Transforming the Amazon" vorstellen wird, und Laima Eicke präsentiert den aktuellen IASS Policy Brief über globale Gerechtigkeit, Finanzen und Technologie als Voraussetzungen für einen gerechten Übergang.
IASS als Gastgeber auf der COP: Luftqualität und Klimaschutz
Am 4. Dezember ist das IASS Mitveranstalter eines offiziellen Side Events der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) mit dem Titel „Strengthening climate promises: near-term mitigation via joint action on NDC provisions & air quality“. IASS-Direktor Mark Lawrence und Wissenschaftlerin Kathleen Mar widmen sich als Gastgeber dieser Veranstaltung der Frage, wie kombinierte Maßnahmen in Bezug auf Luftqualität und Klima genutzt werden können, um die Klimaziele zu verbessern und zugleich zusätzliche Vorteile zu generieren. Diese Veranstaltung - moderiert von IASS-Wissenschaftlerin Charlotte Unger - bietet nationalen und lokalen Beteiligten ein Podium, um sich gemeinsam mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Luftqualität zu befassen.
Direktor Lawrence wiederum steht im Anschluss daran bei der Diskussion des UNFCCC-Side Events unter dem Titel „Inspiring Courage to Act and Adapt in a Climate Emergency“ am Rednerpult. Im Mittelpunkt der Runde steht die Umsetzung des Pariser Abkommens unter solidarischer und mitfühlender Haltung sowie mit einer Politik, die Rechte - einschließlich der Menschenrechte und der Rechte indigener Völker - achtet und schützt. Er wird zudem am 11. Dezember bei einer weiteren Veranstaltung sprechen: „Die Kraft der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Glaube und politischen Bewegungen: Wirksam im Klimaschutz sein und die Klimaresistenz verbessern", moderiert von Carolin Fraude, ebenfalls IASS-Wissenschaftlerin.
IASS zur technischen Kohlendioxid-Reduktion
Zum COP-Themenschwerpunkt „Klimatechnik in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik“ wird vom IASS Matthias Honegger auf drei Veranstaltungen vertreten sein: Beim Side Event „Climate Strategies“ am 4. Dezember unter dem Titel: „The role of removals for achieving net-zero emissions for implementing the Paris Agreement“. Am Tag darauf (nach aktuellem Stand) hält Honegger im Nordischen Pavillion einen Vortrag zu „Carbon Dioxide Removal and Net-Zero climate Targets“.
IASS zum Schutz der Ozeane und den Co-Benefits
Die UNFCCC-Vertragsparteien sind zu dem Schluss gekommen, dass der Ozean ein integraler Bestandteil des Klimasystems ist, sein Schutz und seine Erhaltung ebenfalls Anreize durch die UNFCCC erfordert. COP „Blue" rückt daher den Ozean in den Mittelpunkt: Der IASS-Forscher und Meeresexperte Torsten Thiele wird am 4. Dezember im EU-Pavillon zum Thema „From Science to Action" sprechen: Empfehlungen zur Meeresklimapolitik". Einen Tag später, am 5. Dezember, wird er auch an einer Veranstaltung im Deutschen Pavillon mit dem Titel „From the Arctic MOSAIC Expedition to Ocean Acidification" teilnehmen. Thiele wird auch an zwei weiteren Veranstaltungen im Zusammenhang mit den Verhandlungen auf der COP teilnehmen: der „Ocean Climate Roadmap" am 6. Dezember und der „Climate Finance for coastal resilience - what is next for Blue Natural Capital?" am 9. Dezember im Pavillon der EIB / Benelux.
Eine Auftaktveranstaltung für die „Social and Economic Co-Benefits of Renewable Energy and Climate Action" (Co-Benefits) findet ebenfalls am 3. Dezember im EU-Pavillon in Zusammenarbeit mit Climate Strategies und der GIZ Mexiko statt. Der IASS-Forscher Hector Rodriguez wird im türkischen Pavillon (Standort und Datum noch offen) die Co-Nutzen erneuerbarer Energien in Mexiko vorstellen. Die IASS-Wissenschaftlerin Mara Gomez wird auf der vom IASS gemeinsam veranstalteten Veranstaltung „Luftqualität und Klimaschutz" Gesundheitsko-Nutzen und ihre Auswirkungen auf die Politikgestaltung in Vietnam, der Türkei und Indien vorstellen. Im Rahmen des Projekts Co-Benefits werden am 5. Dezember eine Dialogsitzung in der Blauen Zone sowie am folgenden Tag im türkischen Pavillon ein Panel zum Thema „Social and Economic Co-Benefits of Renewable Energy and Climate Action" stattfinden.
Neu: Co-Creative Reflective & Dialogue Space vom IASS in der Blue Zone
Das IASS wird außerdem einen eigenen „Reflective & Dialogue Space" während der gesamten zweiwöchigen Klimakonferenz in Madrid veranstalten. Der Raum, der von der IASS-Wissenschaftlerin Carolin Fraude konzipiert und entwickelt wurde, wird einen alternativen Rahmen für Treffen und Diskussionen zu den auf der COP behandelten Themen bieten. Zwei Sitzungen pro Tag sind als Reflexions- und Dialogsitzungen vorgesehen, wobei ein kumulativ entwickelndes Programm zusammen mit dem IASS-Team Dorota Stasiak und Thomas Bruhn konzipiert und durchgeführt wird. Die Sitzungen werden von anderen IASS-Mitgliedern veranstaltet wie etwa vom wissenschaftlichen Direktor Mark Lawrence oder auch von Nicole de Paula, die eine zu „Women Leaders for Planetary Health” abhalten wird.
Jede dieser einstündigen Sitzungen startet mit einem fünfminütigen Flash-Talk, der täglich präsentiert wird, gefolgt von Veranstaltungen, bei denen Reflexion und Diskussion im Mittelpunkt stehen. Das Konzept wurde mit dem Ziel entwickelt, Interaktionen und Vertrauen als Grundlage für einen offenen und ehrlichen Austausch zu fördern. Im „Reflective & Dialogue Space" wird es täglich zwei weitere Einheiten mit Gästen geben, in denen Techniken wie Achtsamkeitstraining und Körperwahrnehmung im Umfeld der COP demonstriert werden. Der Raum steht allen COP-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern offen, die innehalten und im Dialog mit anderen über Nachhaltigkeitsthemen nachdenken sowie diskutieren möchten.
Dies ist der aktuelle Stand des Programmes vom 22.11.2019; Änderungen können tagesaktuell eintreten.