Handlungsempfehlungen für ökologischen Wandel, wirtschaftliche und soziale Resilienz
12.05.2022
Das Deutsch-Französische Zukunftswerk hat sieben Handlungsempfehlungen für die Politik veröffentlicht, die sowohl den ökologischen Wandel als auch die wirtschaftliche und soziale Resilienz auf kommunaler Ebene stärken sollen. Die Empfehlungen richten sich an die Regierungen beider Länder. Sie sind das Ergebnis eines 18-monatigen Dialogs mit Akteuren aus Lokalpolitik, Verwaltung und Zivilgesellschaft sowohl in Frankreich als auch in Deutschland.
In seinem ersten Themenzyklus hat das Zukunftswerk zu „Ökologischer Wandel“ und „Wirtschaftliche und soziale Resilienz“ gearbeitet. Im Fokus standen sechs Gemeinden oder Kreise: Marburg, Nebelschütz und der Burgenlandkreis in Deutschland sowie Dunkerque, Loos-en-Gohelle und Mouans-Sartoux in Frankreich. Die dort durchgeführten Initiativen, Herausforderungen und Erfolge dienten als Grundlage für Dialogformate des Zukunftswerks in den Jahren 2020 und 2021, bei denen die Bedingungen für erfolgreiche Transformationsprozesse auf kommunaler Ebene herausgearbeitet wurden.
Sieben Empfehlungen an die deutsche und die französische Regierung
40 Menschen aus beiden Ländern –aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft – nutzten im nächsten Schritt diese Analysen, um gemeinsam Handlungsempfehlungen für die nationalen Behörden beider Länder zu erarbeiten.
Dieser „Rezonanzraum“ für Erfahrungen auf lokaler Ebene und das Wissen vor Ort ist ein Kernstück der Arbeit des Zukunftswerks: Das Zukunftswerk bringt Menschen, die in Städten und Gemeinden Veränderungen vorantreiben und die Transformation umsetzen, in Kontakt mit Akteuren nationaler Politik und Verwaltung. Es gestaltet so einen gemeinsamen Lernraum und neuen Begegnungsort. Der Resonanzraum ermöglicht, in Echo auf die Rede von Präsident Emmanuel Macron vor dem Europäischen Parlament am 9. Mai, eine kollektive Reflexion über die Herausforderungen von heute und morgen zu eröffnen.
Handlungsempfehlungen für ökologischen Wandel, wirtschaftliche und soziale Resilienz:
- Finanzierung von kommunalem Klimaschutz
- Effektives Klimaschutzmonitoring auf kommunaler und regionaler Ebene
- Zusammenarbeit von Kommunen untereinander und mit anderen institutionellen Akteuren auf lokaler Ebene
- Lokale und nachhaltige Ernährungssysteme
- Partizipative Kulturarbeit als Grundlage für Transformation
- Neue Kooperationsformen zwischen Kommunen und ihren Bürgerinnen und Bürgern
- Wege zu einer diskriminierungskritischen Gestaltung der Transformation
- Die Handlungsempfehlungen des Zukunftswerks sind hier zusammengefasst dargestellt: Handlungsempfehlungen in Kurzfassung (PDF zum Download).
- Zur Langfassung der Handlungsempfehlungen.
Das durch den Vertrag von Aachen, der im Januar 2019 von Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnet wurde, ins Leben gerufene Deutsch-Französische Zukunftswerk soll die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration stärken, indem es ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen der französischen und der deutschen Gesellschaft fördert. Über eine gegenseitige Analyse des deutschen und französischen Kontextes hinaus hat das Zukunftswerk die Formulierung von politischen Handlungsempfehlungen auf der Grundlage von Erfahrungen vor Ort und neuartigen Dialogen zwischen deutschen und französischen Akteuren aus sehr unterschiedlichen Bereichen ermöglicht. Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wird von einem sechzehnköpfigen Lenkungsausschuss und einem Sekretariat geleitet, das bei France Stratégie und dem Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam (IASS) angesiedelt ist.