Austausch mit Parlamentarischem Beirat für nachhaltige Entwicklung
12.02.2021
Wissen und Erfahrungen austauschen, Kräfte bündeln und koordiniert handeln über die Grenzen von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft hinweg: Diese Anstrengungen sind zentral für das Gelingen einer nachhaltigen Entwicklung – und somit auch für die Wirksamkeit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS). Ein weiterer wichtiger Anstoß dazu war die Einladung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung (PBnE) an die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) zur Beiratssitzung am 10. Februar 2021. Die wpn2030 wurde vertreten von den Co-Vorsitzenden Christa Liedtke (Wuppertal Institut) und Mark Lawrence (IASS). Der PBnE und die wpn2030 sind zwei zentrale Bausteine in der Architektur der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Austausch zwischen beiden und weiteren Akteuren wird fortlaufend weiterentwickelt.
Christa Liedkte betonte unter anderem, dass die wissenschaftliche Politikberatung als Instrument zur Weiterentwicklung der DNS noch weiter ausgebaut werden sollte. Eine wichtige Aufgabe dabei sei es, Akzeptanz und Anreizsysteme für Beratungstätigkeiten innerhalb des Wissenschaftssystems weiter zu stärken. „Wissenschaft und Politik müssen eigentlich in einem inter- und transdisziplinären Austausch stehen und gemeinsam arbeiten. Dazu müssten Formate für einen effektiven Austausch entwickelt werden“, so Liedtke. Benötigt werde auch ein Monitoring dessen, was Wissenschaft und Politik gemeinsam entwickeln. Um die Nachhaltigkeitspolitik und insbesondere die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken, sei zudem ein kohärentes Planen und Handeln wichtig. Ansonsten drohe die Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitspolitik zu schwinden. Um dies zu vermeiden gelte es auch die Indikatorik der DNS weiterzuentwickeln.
Mark Lawrence unterstrich unter anderem die wichtige Rolle von ko-kreativen Arbeitsweisen – insbesondere auch zur Bewältigung von Zielkonflikten, deren Herausforderungen mehrere Parlamentarier hervorhoben. Um Gesellschaften krisenfester und nachhaltiger gestalten zu können, sei es wichtig, „Zielkonflikte stärker in den Vordergrund zu rücken und nicht zu verstecken“, so Lawrence. Und dafür brauche man seitens der wissenschaftlichen Politikberatung gut erprobte Vorgehensweisen, die zielgerichtete Lösungswege ebnen. So könnten etwa Bewertungsgrundlagen für Empfehlungen wissenschaftlicher Politikberatung auch transparent gemacht werden. Hierfür sei neben einem fortlaufenden transdisziplinären Austausch auch ein intergenerationaler Dialog von großer Bedeutung – denn die jungen und kommenden Generationen seien besonders betroffen und sollten auch mit der Wissenschaft noch stärker interagieren.